Depressionen

Als Depression bezeichnet man eine länger dauernde Zeitspanne, in der die Stimmung traurig-gedrückt ist und Dinge, die früher Spass gemacht haben, keine Freude mehr bereiten. In diesen Phasen ist üblicherweise auch die innere Energie (Antrieb) vermindert. Es kostet enorme Überwindung, die Anforderungen des Alltags zu bewältigen. Betroffene verlieren typischerweise das Interesse an jenen Dingen, die Ihnen sonst wichtig sind.
Eine Depression ist eine Erkrankung und muss unbedingt ernst genommen werden. Sie kann schwer wiegende negative Folgen haben, wenn sie nicht behandelt wird.


Bestehen bei einer Depression außer der traurigen Stimmung noch andere Symptome?
Die wichtigsten zusätzlichen Anzeichen, die allerdings nicht bei jedem Menschen und nicht immer auftreten, sind: Interessenverlust, Antriebslosigkeit, vermindertes Denk- und Konzentrationsvermögen, verlangsamtes Verhalten oder Unruhe, geringes Selbstvertrauen, Schuldgefühle, Schlaftstörungen, Appetitlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, Weinen, Schweigsamkeit, gesellschaftlicher Rückzug, Halluzinationen und Wahnideen, Tagesschwankungen und Suizidgedanken.


Äußern sich Depressionen auch in körperlichen Beschwerden?
Ja. Durchaus. Müdigkeit, Verdauungsprobleme, Zyklusstörungen, Schmerzen, Muskelverspannungen und Herzrasen, Tinnitus sind einige Beschwerden, die manchmal mit einer Depression einhergehen. Diese Störungen können aber auch Anzeichen für eine körperliche Erkrankung sein. Daher ist eine ärztliche Abklärung sehr wichtig.

Oft wird der erkrankten Menschen zugeschrieben, dass sie faul und labil sind und selbst daran schuld sind. Das ist falsch. Depression hat nicht das Geringste mit Schwächen oder mangelnder innerlicher Festigkeit zu tun. Eine Depression ist eine Erkrankung, die durch vielfältige Faktoren ausgelöst werden kann. Bei der Entstehung einer Depression spielen biochemische Prozesse (Ungleichgewicht vom Neurotransmitterhaushalt) im Gehirn eine wichtige Rolle.

Sonderform: Bipolare Störung
Eine bipolare Störung ist eine eigene Erkrankung, die sowohl durch manische Phase mit euphorischer Stimmung und Überaktivität als auch durch depressive Phasen gekennzeichnet ist. Es kann aber auch eine gemischt manisch-depressive Symptomatik vorherrschen.
Die manischen bzw. depressiven Episoden dauern üblicherweise einige Monate. Zwischen den Krankheitsphasen sind die Betroffenen meist wieder völlig gesund und leistungsfähig.

Quelle: Univ.-Prof.Dr. Johannes Wancata: Von der Depression zur Lebensfreude. Gesund werden. Gesund bleiben. Band.4. Eine Buchreihe des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger für Patientinnen und Patienten sowie deren Angehörige. MedMedia Verlag und Mediaservices Ges.m.b.H., 2013, S. 88 sowie S.19.